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Geschichtliches über Kronsegg
Kronsegg - Weiler am Loisbach, 2km westlich von Schiltern, Gebiet der Stadtgemeinde Langenlois. 

     Der Burgname "Kronsegg" ist zusammengesetzt vom mittelhochdeutschen "kranz" und "ekk". Kranz bedeutete in der mittelalterlichen ritterlichen Ausdrucksweise im Sinne des Besten und Schönsten und ekk wie Schneide oder Bergrücken an der Burgstelle, hat also sinngemäß dieselbe Bedeutung wie Schönberg.

     Auf steilem Felsrücken steht die Burgruine Kronsegg mit den Resten der drei Türme, des Berchfrits, des mehrstöckigem Palas und des Torturms. Die Ende 12. oder Anfang 13. Jahrhundert erbaute Höhenburg wurde um 1250 im Besitzstandsverzeichnis des Bistumes Passau erstmals urkundlich genannt, als der Zehenteinsammler von Stein, Eberhard der Ältere "im Chranzek" und "in Schiltarn" alle Zehente in Pacht nahm.

     Von den ersten Besitzern ist nichts bekannt, doch soll die Veste anfänglich den Maissauern gehört haben. 1309 scheint ein Kuenringer Dienstmann Arnold der Praunsdorfer als Herr von "Chrantzekk" auf.

     Der Weg geht über viele Geschlechter, die nur spärlich mit Unterschriften belegt sind, zu den Schad von Lengenfeld (14 Jh) die die Herrschaft Schiltern mit Kronsegg vereinten, den Seiseneggern (Anf. 16 Jh) und 1569 gelangten die beiden Herrschaften mit ihren insgesamt 118 untertänigen Häusern (85 in Schiltern, 23 in Reith und 10 in Kronsegg) an die Brüder Leisser (schloßartiger Umbau). 1646 setzte sich während dem 30 jährigem Krieg der schwedische Kapitänleutnant Heinrich Konrad Schreyer mit seinen 150 Reitern in der Burg fest.

     1679 ist Karl Freiherr von Hackelberg und Landau Herrschaftsinhaber. Freiherr von Hackelberg leitete 1683 von Krems aus die Türkenabwehr, so daß kein Türke den Strom überqueren konnte und das Waldviertel von dieser Plage verschont blieb. Er führte die letzten Instandsetzungsarbeiten an der Burg durch, danach wurde das mittelalterliche Bauwerk zu Gunsten des Schlosses Schiltern aufgegeben und dem Verfall ausgesetzt.

     1733 waren die Wohntrakte der Burg baufällig, Wehreinrichtungen wie die Zugbrücke galten aber noch als intakt, und die Rüstkammer barg Pulver, Blei und Rüstung für etwa 70 Musketiere, die die Veste zum Fluchtort von 13 Ortschaften der Umgebung bestimmt war. 

     Durch Heirat gelangte 1850/1856 die Herrschaft Kronsegg und Schiltern in den Besitz der Grafen von Aichelburg. 1921 übernimmt Aichelburg-Rumerskirch Alfred, ein Verwandter 2. Grades das Gut. Als 1928 Ferdinand, das letzte Mitglied der Stamm-Familie Aichelburg starb verkaufte Aichelburg-Rumerskirch 1929 die ganze Herrschaft an die Stadtgemeinde Langenlois. Die Burgruine selbst und die Kronsegger Wälder blieben aber bis heute im Besitz der Langenloiser Stadtgemeinde.

     Die Reste der drei Türme der Burgruine, einige Vorhöfe, die zwei Meter breiten Wehrgänge, die ehemalige Burgkapelle mit Resten von Wandmalereien aus dem Ende des 14. Jhs., die tiefen Fensteröffnungen mit Sitznischen usw. sind heute noch vorhanden.
     Man kann die Ruine wunderschön vom Damm des Kronsegger Stausees sehen, wo sie sich noch immer imposant über dem Tal erhebt.

     Gegenüber der Ruine erhebt sich ein abgeplatteter, nach drei Seiten schroff abfallender 425 m hoher Kegel. Er trägt noch heute den Namen "Burgstall" und war ein von prähistorischer Zeit bis zum Frühmittelalter ständig bewohnter Siedlungs-und Wehrplatz.

     Kronsegg verfiel in einen Dornröschenschlaf. Nur die alten Geschichten leben noch - von den goldenen Kegeln im Ziehbrunnen der Ruine, von unterirdischen Gängen, durch die ein Gefangener aus dem Verlies entfloh, die Franzosengeschichte von der Gablermühle, die Sage vom Teufelstisch, vom Drachenbründl. Auch der Steinbruch an der Straße nach Schiltern ist schon lange außer Betrieb. Italienische Straßenarbeiter haben hier das Material zum Straßenbau gesprengt. 1898 zu Franz Josephs Zeiten machte man die Straße ins Loistal. Vorher gabs nur einen "Weg", und die Fuhrwerke, die das Holz aus den Wäldern brachten, hatten es nicht leicht. 13 mal mußten sie den Bach durchqueren, um ihre Ladung aus dem Tal heraus zu bringen!

     Auch die alten Mühlen - ganze vier waren es in Kronsegg - stehen schon lange still. Die letzte Mühle war noch bis in die 60er Jahre bei der Familie Lackner in Betrieb.
     Kronsegg ist ein stilles, von weitläufigen Föhrenwäldern umgebenes Tal in dem man heute noch den Hauch der Vergangenheit verspürt.
Quellenhinweis: "Alte Schriften", "Burgen und Schlösser in Niederösterreich" und Auszüge aus einer Publikation von Frau Direktor Henriette Pruckner. - H.B.

Die Lanz' des Ritters trifft den Knecht,

Die Burg Kronsegg als Ruin'

Freut niemand recht!

 

www.kronsegg.at