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Kronsegger Sagen und Märchen |
Das goldene Kegelspiel von Kronsegg |
Zu Kronsegg hauste vor Zeiten ein Ritter, der seinen Untertanen ein sehr schlechtes Beispiel gab. Er durchzechte mit seinen Kumpanen ganze Nächte und verpraßte mit seinen Spießgesellen Hab und Gut. Er war auch nicht imstande, seine Burg bei Feindesnot zu verteidigen. Das erfuhren auch die Schweden und rückten deshalb eines Nachts, als in Kronsegg wieder gezecht wurde, gegen die Burg vor. Vom Burgstallberge aus schossen sie die Feste in Trümmer. Mit Not konnte der Ritter durch einen unterirdischen Gang aus der Burg entfliehen, nachdem er seinen kostbarsten Schatz, neun goldene Kegel samt den Kugeln, in den Schloßbrunnen versenkt hatte, wo sie heute noch verschüttet liegen sollen, denn der Entflohene kehrte nie mehr zurück. |
Viele Jahre später pflügte ein Bauer auf seinem Felde. Da stand plötzlich ein seltsames Männlein vor ihm und sprach: „Komm heute Nacht um die zwölfte Stunde zur Ruine Kronsegg. Dort wirst du einen Schlüssel erhalten, mit dem du zu dem in der verfallenen Burg verborgenen goldenen Kegelspiel gelangen kannst.“ Der Mann ging um die Mitternachtsstunde dahin. Als er die Trümmerstätte betrat, hörte er ein Sausen und Brausen in der Luft. Den Berg herab sprengte ein feuriges Roß, das einen goldenen Schlüssel im Maule hatte. Der Mann erschrak so sehr, daß er es nicht wagte, den Schlüssel aus dem Pferdemaul zu nehmen. Das feurige Pferd verschwand daher wieder mit demselben, aber an seiner Seite stand das Männlein, das den Bauern in die Burg gerufen hatte. Dieses sprach nun zum geängstigten Mann: „Weil du mich nicht erlöst hast, ist dein Leben verwirkt.“ Dabei versetzte es dem Geängstigten einen wuchtigen Schlag ins Gesicht und verschwand. Der Furchtsame starb acht Tage nachher eines geheimnisvollen Todes. Das goldene Kegelspiel, das dem Bauer für die Erlösung der Seele des Ritters zum Lohne gewesen wäre, liegt noch heute im verschütteten Burgbrunnen und harrt der Hebung. |
Quellenhinweis: "Burgen und Ritter" Heft Nr. 7 (Doppelheft) Teil 7 Sage 213 entnommen aus "Frau Saga" 4. Reihe Nr. 24 Seite 30 mit freundlicher Genehmigung aus Wimmer Sagen www.familie-wimmer.com |
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